Alternativtitel: Orora gongju Land: Südkoreaong Genre: Thriller Darsteller: Choi Jong-Won, Yeong HyeonKim Yong-Geon Regie: Bang Eun-Jin Drehbuch: Bang Eun-Jin Produktion: CJ Entertainment Jahr: 2005 Dauer: 106 Minuten Sprache: Koreanisch
Inhalt: Jung Sun-Jung (Eom Jeong-Hwa) ist eine attraktive und erfolgreiche Geschäftsfrau, die deutsche Sportwagen an reiche Koreaner verkauft. Ihre Tochter wurde vor einigen Monaten von einem Kindesmörder missbraucht und getötet, trotzdem scheint sie dies bereits verarbeitet zu haben.
Doch hinter der Fassade ist Sun-Jung eine -scheinbar- wahnsinnige Serienmörderin, die sich ihre Opfer wahllos aussucht. Nachdem sie in einem Kaufhaus die Stiefmutter eines Kindes brutal mit einer Gabel ersticht (das Kind wurde zuvor von der Stiefmutter geschlagen), tötet sie eine unfreundliche Verkäuferin, einen Geschäftsmann, einen Restaurantbetreiber...
Die Mordserie scheint kein Ende zu nehmen und erst als die eingesetzten Polizisten an jedem Tatort einen Aufkleber der Comicfigur "Princess Aurora" finden, erkennen sie die Zusammenhänge. Und Polizist Oh (Mun Seong-Kun) erkennt noch mehr. Die Aufkleber, das Verhalten des Mörders und letztendlich auch noch eine Videoaufzeichnung deuten auf Sun-Jung als Täterin hin. Doch Oh schweigt zunächst, denn Sun-Jung ist seine Ex-Frau. Jedoch ist auch Inspektor Jung (Kwon Oh-Jung) involviert und er deckt die Mordserie schnell auf. Aber Sun-Jung ist noch nicht gefasst und sie mordet weiter...
Kommentar: Bereits in den ersten Minuten zeigt uns Regisseurin Bang, dass sie den Zuschauer nicht schonen wird. Der erste Mord kommt brutal daher. Und er kommt völlig unerwartet, denn Sun-Jung wirkt wie eine Frau, die keiner Fliege etwas antun kann. Später, als man hinter ihre Fassade schaut, wird diese Frau auch für den Zuschauer zu einer tickenden Zeitbombe und man weiss nie, ob ihr augenblickliches Gegenüber überleben wird. Sie erwürgt, sie zementiert ein, sie kastriert, und das alles ohne offensichtliche Motive.
Die Story erinnert an "Sympathy For Lady Vengeance", immerhin haben wir es mit Thrillern gleicher Machart und ähnlichen Themen zu tun. "Sympathy" wurde eleganter gedreht, "Princess Aurora" ist böser und brutaler. Während bei "Sympathy" die Motive und das Ziel klar waren, wird der Zuschauer bei "Princess Aurora" jedoch bis zum Ende nicht über die Motive aufgeklärt. Man erfährt nichts über die Zusammenhänge und auch nichts über Sun-Jungs Beweggründe. Zunächst hält man sie für eine Geisteskranke, die den Verlust ihrer Tochter nicht verkraftet hat und nun wahllos töten. Später wird alles aufgeklärt und diese Aufklärung kann sich sehen lassen. Der Titel "Princess Aurora" passt diesbezüglich eigentlich recht gut. Zum einen hinterlässt Sun-Jung die Aufkleber mit der Comicfigur überall (es war die Lieblingsfigur ihrer Tochter) und zum anderen ist auch Sun-Jung selbst wie die Prinzessin aus Dornröschen anzusehen. Immerhin bleibt sie nach dem Tod ihrer Tochter ruhig und unauffällig, als würde sie schlafen. Und plötzlich wird sie sinnbildlich wachgeküsst, sogar in einem rosenroten Raum. Dieses Rot wurde nicht zufällig eingesetzt, das zeigt sein häufiges Vorhandensein. Man findet es auf den Wänden, den Lippenstiften, den Taschen, der Deko.